Jahresthema 2017

Religiöse Pluralisierung:
Region und Welt

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Übersee – Ensemble | Foto: Kerstin Jana Kater

Im Jahr 2017 verortet „Freiheitsraum Reformation“ sich thematisch im Dreieck Religiöse Pluralisierung, Region und Welt. Der Nordwesten Deutschlands war seit dem 16. Jahrhundert geprägt von Migration. Wirtschaftsmigranten, Glaubensflüchtlinge und religiöse Minderheiten wie Juden und Mennoniten suchten Wohlstand oder Zuflucht in der Nordwestregion. Andere jedoch verließen die Region aus ganz ähnlichen Gründen, schlossen sich neuen Glaubensbewegungen an, die sie buchstäblich auf die andere Seite der Erde führten. Ideen, Lebensweisen und Glaubensvorstellungen der Reformation wanderten über den ganzen Globus, wurden angepasst, vermischt und verändert, je nachdem, auf was und wen sie trafen – und fanden manchmal in neuer Gestalt wieder den Weg nach Hause. Dies bedeutete Konflikte, Grenzüberschreitungen, große Herausforderungen für das alltägliche Zusammenleben.

2017 soll in den Blick genommen werden, wie vergangene und gegenwärtige Gesellschaften die Begegnung mit der Welt, dem Fremden und dem Neuen erlebt haben und erleben, wie sie sich in dieser Begegnung immer wieder zu religiöser und ethnischer Pluralisierung, aber auch zu ihren eigenen Werten und Idealen verhalten mussten (und müssen), um zwischen den Wahrheitsansprüchen und Identitätsstiftungen der eigenen Religion und einer toleranten Haltung gegenüber Fremden eine Balance zu finden.